wischenzeitlich war auch Andi als Heizungsinstallateurlehrling in die Pflicht genommen worden, obwohl er eigentlich Automechaniker oder etwas ähnliches hatte lernen wollen. Immerhin verschaffte ihm seine Lehre bei dem wunderlichen Meister Röhrich nicht nur fundierte Kenntnisse im Gartenumgraben, sondern auch rostige Teile, die eigentlich jeder normale Mensch weggeworfen hätte (O-Ton: „Da liecht´n zölligen Schieber. Tut dasz Not, dasz der hier zo rumoxzidiert? Der iz doch noch gut.”), waren auf des Chefs Geheiß zu polieren. Nachdem aber die Fähigkeiten Andis erkannt wurden, durfte dieser ab dem zweiten Lehrjahr alleine auf den Bau. Vieles von dem, was er in dieser Zeit erlebte, wurde später Gegenstand der Röhrich-Geschichten in den WERNER-Comics.

Zudem hatte Andi damit begonnen, kunstvoll mit Schweißgerät und Metall zu hantieren, und seinem großen Bruder folgend, selbstständige Modifikationen an seinen fahrbarenden Untersätzen vorzunehmen. Das brachte ihn schließlich in die Lage, sich in der Abgeschiedenheit einer Jugendarrestanstalt gründlich und ohne Störungen auf seine bevorstehende Gesellenprüfung vorzubereiten, die er dann auch anstandslos bewältigte.
Der Einfallsreichtum der Brösel-Brüder kannte keine Grenzen, die Schweißerflamme keine Gnade und die Polizei nicht die Beweggründe der Brüder.
In Folge mußte sich Brösel immer wieder mit TüV-Bediensteten und Ordnungshütern herumplagen – und das in Zeiten, in denen man als Motorradfahrer ohnehin besonderen Gängeleien und Repressalien der Staatsdiener ausgesetzt war.

Zugegeben, die Auflösungserscheinungen, die manche Vehikel Brösels an den Tag legten, trugen auch nicht gerade zur Nachsicht einiger gestrenger Beamten, die diesem “Rocker” auflauerten, bei. Die Tatsache, dass Brösels Motorräder gerne ihr Gebiet markierten, indem sie ihm buchstäblich unter dem Hintern zerbröselten und vielerlei Teile während der Fahrt von sich warfen, bescherte Brösel nicht nur einen Berg von Mängelberichten, die an Zahl ausgereicht hätten, eine Turnhalle zu tapezieren, sondern auch den Namen, unter dem er heute weithin bekannt ist, eben BRÖSEL.

Dadurch ging logischerweise ein großer Teil der Arbeitslosenknete für Bußgelder drauf. (Nachzulesen in: "WERNER - ODER WAS?" in der Episode ”HURRA WIR VERBLÖDEN, FÜR UNS BEZAHLT DER STAAT!”)
Der Staat hats gegeben, der Staat hats genommen.
Man muß sich ab und an dazu herablassen, etwas zu arbeiten.
Brösel hat im Tiefbau mit Wasser in den Gummistiefeln und von eisigem Wind umwehter Nase in schwindelnden Höhen auf Stahlbetonbauten ziemlich alle Akkorde der malochenden Klasse durchlebt – von Gas-Wasser-Scheiße bis zur Elektroinstallation. Millionen von Nagelschellen in den hölzernen Zeltdach-Häusern im Ferienmoloch „Damp 2000” an der Ostsee sind stumme Zeugen.

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