er kennt nicht WERNERS Horex – "DAS WERNER- MOTORRAD der ersten Stunde" und gleichzeitig heimliche Herrscherin der Wernerschen Kultschmiede.
Doch bevor diese zweirädrige Legende ins Leben gerufen werden konnte, galt es zunächst einmal, ein geeignetes Gerät zu finden, wobei hauptsächlich zwei Kriterien zu erfüllen waren:
1. Es mußte offensichtlich ein Chopper (weil damals unter Rabauken üblich) sein.
2. Es sollte unbedingt den ach so geliebten 400er Horexmotor haben.

Als man schließlich im Jahre 1969 das fand, wonach man suchte, herrschte auf Deutschlands Straßen gerade ein großer Umbruch: mit E- Startern und blumigen PS- Zahlen ausgestattete Japaner drängten auf den Markt und ließen bald altes deutsches Geraffel, welches nun für kleines Geld an jeder Ecke zu haben war, im Strom der Zeit zurück.
So kam es, dass die Horex von ihrem alten Eigner eigens von Kitzingen aus in den Norden der hiesigen Republik gekachelt und direkt vor Brösels Haustür abgeliefert wurde.

ass der Zustand dieses Zweirades nicht so bleiben konnte wie er war, stand schon unmittelbar nach den ersten Probefahrten fest, und hatte dann auch das komplette Zerlegen zur Folge, welches die Horex von Grund auf erneuern sollte. Dabei mangelte es weder Brösel noch Andi an Modifikationsideen, um letztlich diese Bierholtortenabschleppwachmeisterverarschkarre zu erschaffen, die schließlich nach Erscheinen des ersten WERNER- Buches in ganz Deutschland für spontane Kopierversuche sorgte.

ährend des Umbaus richtete man das Hauptaugenmerk auf den Motor, welcher den Ansprüchen der Wernersens angepaßt wurde. Durch neues Abdrehen der Kurbelwelle und das Einsetzen eines High- Kompressions- Kolbens einer Yamaha XS 650, erreichte man nicht nur eine flottere Beschleunigung - gleichzeitig stieg so der Hubraum um 60 auf ca. 460 ccm. Ein Keihin- Unterdruck- Vergaser von einer CB 450 (die legendäre „Black Bomber“ von Honda) war für die Benzinversorgung des ehrwürdigen Horex- Motors zuständig.


ie wegen besserer Kühlung mit Natrium gefüllten Ventile erhielten strammere Federn, weswegen ein Porsche seine Ventileinstellschrauben opfern mußte.
Ein- und Auslässe wurden größer gebohrt, gefräst und anschließend poliert, wodurch sich die Durchlaufgeschwindigkeit der Gase optimierte. Die aus hochvergütetem Aluminium bestehenden Stößelstangen entriß man einem 1600er VW Boxermotor. Diese waren nicht nur stabiler als die Originalteile, sondern vor allem leichter – und leichter bedeutete mehr Geschwindigkeit .

Alte Lager wichen modernerem Ersatz, und die Nockenwelle stammt aus dem Motorsport und konnte nur mit der Beharrlichkeit eines Berges angeschafft werden – immerhin hatte sich Horex schon seit Jahrtausenden nicht mehr auf dem Gebiet des Motorsports bewegt , und somit diverse
Ersatzteile zur Mangelware werden lassen.